Home > Allgemein, HardlinkBackup, Tipps und Tricks, Windows > Schattenkopien unter Windows konfigurieren

Schattenkopien unter Windows konfigurieren

Schattenkopien nennt sich der Windows-Mechanismus, mit dem HardlinkBackup Dateien, die in Benutzung sind, sichern kann. Dabei weist HardlinkBackup den Windows Schattenkopiedienst (der Dienst heißt „Volumenschattenkopie“ oder „Volume Shadow Copy“) an, eine neue Schattenkopie zu erstellen.

Eine Schattenkopie ist quasi ein Schnappschuss des Laufwerks zu einem bestimmten Zeitpunkt. Alle Dateien befinden sich in einem konsistenten Zustand. Anwendungen, die Dateien offen halten – wie z.B. Datenbanken – müssen u.U. den Mechanismus unterstützen, um Ihre Daten konsistent zu speichern, dazu können sie sich als „Writer“ registrieren. Das ganze funktioniert übrigens auch mit gehosteten virtuellen Maschinen; bei der Erstellung einer Schattenkopie erstellen sie ihrerseits eine Schattenkopie innerhalb der VM, so dass die zu sichernde virtuelle Harddisk in einem konsistenten Zustand ist. Die Schattenkopien speichert Windows übrigens auf dem jeweiligen Laufwerk im System-Verzeichnis „System Volume Information„. Daher muss dieses Verzeichnis bei einer Sicherung eines kompletten Laufwerks auch in HardlinkBackup von der Sicherung ausgeschlossen werden – ansonsten gibt es einen Fehler beim Sichern.

Den Schattenkopiedienst gibt es seit dem Windows XP, er ist aber von Version zu Version unterschiedlich zu konfigurieren. Unter Windows 7 bis 10 findet man die Einstellungen am einfachsten über den „System“-Dialog (über die Tastatur Windows-Taste und „Pause“ drücken bzw. im Windows-Explorer rechte Maustaste auf „Computer“ bzw. „Dieser PC“ und „Eigenschaften“). Im Dialog gibt es den Link zu „Computerschutz“. In diesem Dialog kann man nun die Konfiguration des Schattenkopie-Dienstes für jedes Laufwerk anpassen.

Computerschutz

Einstellungen pro Laufwerk






Damit HardlinkBackup Dateien, die in Benutzung sind, sichern kann, muss für die entsprechenden Quelllaufwerke Schattenkopien aktiviert sein. Außerdem sollte genügend Speicherplatz für Schattenkopien reserviert sein.

In machen Fällen kommt es zu einem Fehler beim Erstellen der Schattenkopie. Dann gibt HardlinkBackup eine Warnung aus „Es trat ein Fehler auf beim Erzeugen der Schattenkopien. Das Backup wird ohne die Verwendung von Schattenkopien fortgesetzt.“ In vielen Fällen kann das Backup ohne weitere Fehler durchgeführt werden – je nachdem, ob Dateien der Sicherung gerade von einer Anwendung geöffnet sind. Ansonsten kommt ein Zugriffsfehler beim Sichern der Datei. Manchmal hilft schon ein Neustart des Rechners oder der Speicherplatz für die Schattenkopien muss in den oben erwähnten Dialogen erhöht werden.

In seltenen Fällen kann auch die Konfiguration des Schattenkopiedienstes „verbogen“ sein. Manche Systemsoftware, z.B. Norton Ghost, nimmt tiefgreifende Änderungen am Windows Schattenkopiedienst vor. Das Systemkommando „vssadmin“ hilft dabei, Informationen über die Innereien des Schattenkopiedienstes insbes. die dort installierten „Writer“ zu sammln. Um das Kommando zu starten benötigt man Administratorrechte und muss die Konsole mit administrativen Rechten starten (rechte Maustaste auf den Eintrag „Eingabeaufforderung“ und „Als Administrator starten“ wählen. Mit dem Befehl „vssadmin list writers“ werden alle Programme aufgelistet, die sich in den Schattenkopiedienst eingeklinkt haben – inklusive eventueller Fehlermeldungen.

 

 

 

 

 

 

Ich hoffe, der Betrag hilf euch dabei, den Windows-Schattenkopiedienst so zu konfigurieren, dass Backups auch bei benutzten Dateien fehlerfrei durchlaufen und ihr Probleme, die im Zusammenhang mit dem Windows Schattenkopiedienst auftauchen, selbst lösen könnt.

Bitte kommentiert den Beitrag, wenn ihr wollt, dass ich weiter auf Themen rund um HardlinkBackup in Artikelform eingehe.

  1. avatar
    Kurt
    12. Juli 2018, 11:14 | #1

    In den Grafiken in diesem Artikel über Schattenkopien wird auf die Einstellungen in „Computerschutz / Systemwiederherstellung“ von Windows verwiesen. Von „Schattenkopien“ ist dort keine Rede, was ziemlich verwirrend ist. Die Windows Systemwiederherstellung kann für die Systemplatte C und andere Festplatten/Partitions (z.B. D: DATEN) auf EIN gestellt werden. An sich wäre es nur für C notwendig, eine Systemwiederherstellung zu planen, denn die Daten sichert man ja regelmäßig mit Hardlink-Backup. Würde man die Systemwiederherstellung für C und D auf EIN stellen und eine Systemwiederherstellung durchführen, würden ja auch die Daten zu diesem Zeitpunkt wiederhergestellt werden, was möglicherweise unerwünscht ist, da man aktuellere HLB-Sicherungen hat. Daher meine Fragen:
    1. Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Systemwiederherstellung und Schattenkopien?
    2. Sollte man die Systemwiederherstellung für D:DATEN nur deshalb auf EIN stellen, damit Schattenkopien erzeugt werden, die evtl. im Fall eines Hardlink-Backups benötigt werden?
    3. Wäre es nicht sinnvoller wg. der möglicherweise unerwünschten Wiederherstellung der DATEN D: und wegen des benötigten Speicherplatzes für D:, die Systemwiederherstellung für D: nicht auf EIN zu stellen und das Hardlink-Backup zu einer Zeit durchzuführen, wo keine Daten in Verwendung sind?
    4. Falls man doch die Systemwiederherstellung für D auf EIN stellen sollte: wie hoch sollte dann der benötigte Speicherplatz sein? Meine Datenplatte D: ist z.B. 1 TB groß und zu 50% belegt.

    • 12. Juli 2018, 12:03 | #2

      Dann beantworte ich mal:
      1.) Leider benennt Microsoft Dinge öfter mal um. Der Dienst, der die Funktionalität bereitstellt heisst allerdings schon immer „Volume Shadow Copy Service“ kurz „VSS“ (https://docs.microsoft.com/en-us/windows/desktop/vss/volume-shadow-copy-service-portal). In Windows 10 heisst es auf der Oberfläche „Computerschutz“. Die Funktion ist aber dieselbe. Die Systemwiederherstellung ist eigentlich auch nur ein anderer Name dafür. Hier kommt nur hinzu, dass Windows selbst Schattenkopien erstellt um bei kritischen Aktionen (z.B. Treiberinstallation) einen vorherigen Zustand der Systemplatte wiederherstellen zu können.
      2.) Ja, damit Dateien, die von Programmen geöffnet sind, gleichzeitig sichern zu können, muss der VSS (=Computerschutz/Systemwiederherstellung) für das Laufwerk aktiv sein. Das betrifft nicht nur HardlinkBackup sondern auch alle anderen Backupprogramme, die VSS verwenden.
      3.) Das ist eine alternative Lösung. Ob sinnvoller hängt sicherlich vom Szenario ab.
      4.) Das hängt davon ab, wie viele wie große Dateien gleichzeitig geöffnet sind, während das Backup läuft. Ich würde mal bei 5-10% starten.

  1. Bisher keine Trackbacks